Daltonplanpädagogik an der MS 6

Das Konzept Parkhursts stützt sich auf drei Prinzipien

An der MS 6 – Vogelweide wird derzeit in allen Klassen das Prinzip von Helen Parkhurst angewendet. Prinzipien, die sich natürlich mit dem ganzheitlichen Lernen beschäftigen.

  

Freedom

Gemeint ist dabei „Freiheit für“ und nicht „Freiheit von“. Freiheit für etwas fordert die persönliche Wahl und schließt Verantwortung für sich selbst und andere ein.

 

Cooperation

Parkhurst meint damit „die Beseitigung kooperationshemmender Stukturen im Schulleben“ (Popp, 1999, Seite 74). Zusammenarbeit ergibt sich von selbst, wenn die Konkurrenzsituation, die Frontalunterricht mit sich bringt, aufgehoben wird.

 

Budgeting Time

Dieses dritte Prinzip wurde von Parkhurst später hinzugefügt und beinhaltet die Erziehung zu selbstständiger Arbeitsplanung und -durchführung.



Die Entstehung des Daltonplan

Schon bald entwickelte Helen Parkhurst den Laboratory Plan, dessen Merkmale bereits die schriftlichen Arbeitsanweisungen (=assignments) und die fachspezifischen Arbeitsplätze beinhalteten. Sie löste den frontalen Sitzplan auf und gestaltete „subject corners“. Die jüngeren SchülerInnen erhielten Wochenpläne, die älteren Monatspläne.

 

Nach ihren ersten pädagogischen Schritten entschloss Parkhurst sich zu einem vierjährigen Lehrstudium und arbeitete nach dessen Abschluss an mehreren Grundschulen.

 

Den Laboratory Plan führte sie dabei im Rahmen ihrer Unterrichtstätigkeit fort. 1913 gestaltete sie den Arbeitsraum einer Versuchsschulklasse in ein „educational laboratory“ um.



Der Erfolg des Daltonplan auf internationaler Ebene

1919 wurde Helen Parkhurst gebeten in Dalton /Massachusetts die „Public High School“ nach den Kriterien des „Laboratory Plan“ umzugestalten.

 

Bereits Ende 1921 gab es in England mehrere „daltonisierte“ Schulen, die reges internationales Interesse erweckten.

 

In den 80er und 90er Jahren beginnt von den Niederlanden aus ein erneutes Aufflammen der Daltonplan-Pädagogik und wie schon in den 20er Jahren, öffnet sich Europa dem Konzept Helen Parkhursts.



Die Umsetzung des Daltonplans an unserer Schule

Daltonplanstunden orientieren sich an der Stundentafel und sollen 8 Stunden pro Woche nicht unterschreiten bzw. 10 Stunden nicht überschreiten.



Pensenbrett

Unser Pensenbrett ist eine Magnettafel, auf der die Namen der SchülerInnen aufgeschrieben sind. Für alle Gegenstände gibt es farbige Magnetknöpfe, die zu Beginn der Daltonphase an die Tafel geheftet werden. Hat der/die SchülerIn in einem Gegenstand alle Aufgaben erledigt, kann er/sie den Magnetknopf entfernen. Das dient zur Selbstkontrolle, und trägt zur Eigenverantwortung über geleistete Arbeiten bei.

 

(Für Übersicht und Motivation ist es besser, Knöpfe wegzunehmen als hinzuzufügen.)



Ablauf der Daltonstunden

Selbstständigkeit und Freiheit sind für uns untrennbar. Ohne Freiheit kann ich Selbstständigkeit nicht lernen, ohne Selbstständigkeit kann ich mit Freiheit nicht umgehen.

 

Wie auch Helen Parkhurst sind wir der Auffassung, dass sich nur durch Selbstständigkeit und Freiheit kooperative Verhaltensmuster entwickeln können und diese dann zu Selbstverantwortung führen.

 

Conclusio:

Die SchülerInnen erhalten mit Hilfe des Arbeitsplanes:

 

  • Freiheit des selbstgewählten  Arbeitsplatzes
  • Kooperationsmöglichkeit um Lösungswege zu finden
  • Selbstverantwortung für die erbrachte Leistung

 

Im durch den Arbeitsplan vorgegebenen Rahmen (Zeitplan, Gegenstände) erhalten die SchülerInnen die Freiheit der individuellen Zeiteinteilung.

 

Ebenso haben sie die Möglichkeit die Schwierigkeitsgrade bei manchen Aufgaben frei zu wählen.

 

3 Leistungsgruppen und Kinder mit „special needs“ können gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden.

 

Die SchülerInnen können grundsätzlich bis zum Ende der letzten Daltoneinheit arbeiten. Wer früher fertig ist, hat die Möglichkeit Zusatzaufgaben in den verschiedenen Gegenständen zu lösen oder sich in der Zusatzecke anders zu beschäftigen.

 

Reflexion und Bewertung finden nach der Korrektur der Arbeiten fachspezifisch statt.



Download
Daltonplan in einer 4.Klasse
Beispiel eines Daltonplans an der MS6 Wels
Daltonplan.pdf
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Nach dem ersten Semester haben Eltern über diese Unterrichtsmethode reflektiert:

Die Mutter einer Schülerin:

Ich freue mich, dass unserer Tochter einen Platz gefunden hat, da ich selbst immer gerne selbstständig an Dingen gearbeitet habe, und mir für sie wünsche, dass sie das auch lernt, und diese Form des Unterrichts ist dafür ideal.

 

Mir gefällt außerdem, dass das Wissen, das vermittelt wird, nicht nur abgetestet, sondern auch nach einem Test weiter gefestigt wird. So lernen die Kinder was sie lernen nachhaltiger.

 

Die Tatsache, dass in Nebenfächern nicht aufgeschrieben und dann auswendig gelernt wird, sondern die Kinder Themenbereiche selbstständig erarbeiten müssen, gefällt mir sehr, denn ich glaube, dass die Zukunft keinesfalls der Wissensreproduktion gehören kann, da dafür elektronische Medien mit enormen Speicherkapazitäten jedermann zur Verfügung stehen, sondern dass in Zukunft einzig und allein die Verknüpfung und Gewichtung von Fakten von Bedeutung sein kann, und diese Fähigkeiten werden nur erworben, indem man sie bald schon übt, was eben nur mit dieser Form zu arbeiten und zu lernen möglich ist.

 

Ich hoffe, dass ich mich auf diesem Weg bei den Lehrern der 1a Klasse bedanken darf, denn ich nehme sehr wohl wahr, dass sie alle ein enormes Maß an Mehrarbeit auf sich nehmen, um mein Kind möglichst gut vorbereitet, in seine Zukunft zu entlassen.

Danke!

 

 

Ich finde, diese Reflexion einer Mutter bestätigt uns, dass Ganzheitlichkeit und Emotionale Intelligenz bei uns berücksichtigt werden.